Julian Schnabel
from 27.06.2021

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Julian Schnabel – On the Day Cy Died 

Daniel Kehlmann schreibt in dem Katalog zu der Ausstellung: 

„„Schwarze Gemälde” sind das, die die pinturas negras von Goya denken lassen, ein gänzlich monochromer Zyklus – nichts sei nur schwarz und weiß, sagt eine beliebte Redewendung, aber tatsächlich, diese Bilder sind es doch.”

Gezeigt werden fünf große Bilder, die Cy Twombly gewidmet sind, dem großen amerikanischen Maler, der vor 10 Jahren am 5. Juli in Rom verstorben ist. Julian Schnabel verband mit ihm eine langjährige Freundschaft. 

Cy Twombly hat schon früh (Ende der 50er Jahre) seinen Hauptwohnsitz nach Italien verlegt – Ihn inspirierte italienische Antike und europäische Dichtung. Nach Europa zu ziehen war für seine Generation ein ungewöhnlicher Schritt. 

Julian Schnabel’s Faszination für europäische Kunst begann in den 70er Jahren. Er lebte zeitweise in Deutschland und interessierte sich für die deutsche Kunst der damaligen Zeit, für Sigmar Polke, Blinky Palermo, Joseph Beuys, Georg Baselitz u.a.. Wie kein anderer hat er den jungen amerikanischen Künstlern seiner Zeit eine nicht vertraute Welt der europäischen Kunst der späten 70er Jahre näher gebracht. 

Bei den fünf Bildern handelt es sich um vier kreuzförmige und ein rechteckiges Format. Alle haben ein enormes Ausmaß. Die größte Arbeit (ein Kreuz) ist ca. 560 cm hoch und 500 cm breit. Die Arbeiten sind mit Gipsfarbe (Gesso) auf Armee-Planen gemalt. Man kann sagen, dass die Bilder über alle Maßen monumental sind. Sie sind ein Monument (eine Erinnerung, ein Denkmal) in 5 Kapiteln: zum Gedächtnis an einen der großen Maler der Gegenwart, dessen Tod vor 10 Jahren einen enormen Verlust für die Kunst bedeutete. 

Die Titel der einzelnen Bilder sind Zitate aus dem Roman von Gabriel García Márquez „Der Herbst des Patriarchen“. 

Laurie Anderson schreibt: „Ich liebe die Titel seiner Bilder, die wie Hinweise wirken, wie Verbindungsglieder zwischen der Welt der Bilder und der Welt der Worte.“ 

„Apart from Picasso I feel I am pictorially related to Cy Twombly and Joseph Beuys. When I look at a work by Cy Twombly it pleases me, I want to have it on the wall of my house, to look at it and enjoy it. I feel that whatever the artist didn’t have the chance to do, I would be able to do. We both  have the same needs.”   Julian Schnabel mit Démosthènes Davvetas

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