Miquel Barceló (Mallorca, 1957) ist der bekannteste und beliebteste spanische Künstler seiner Generation. Anfang der 80er-Jahre begann er, international auszustellen, und zeigte seine Werke seither in vielen wichtigen Institutionen wie in La Pedrera (Barcelona, Spanien), Besøg Museum Silkeborg (Silkeborg, Dänemark), Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich), Fondation Maeght (Saint Paul de Vence, Frankreich), Museo Rufino Tamayo (Mexico City, Mexiko), Irish Museum of Modern Art (Dublin, Irland) or Musée Picasso (Paris, Frankreich). Außerdem hat der Künstler einen der renommiertesten Preise Spaniens gewonnen: Preis des Prinzen von Asturien.
Seine Gemälde sind in der Regel recht groß, reich an Materie und Textur und beziehen sich oft auf Aspekte seiner Biografie: Restaurants, Küchen, Bibliotheken, Kinos, Museen, seine verschiedenen Ateliers, Porträts von Freunden und Selbstporträts, Landschaften oder das Meer. Im Jahr 1994, während eines Aufenthalts in Mali, Westafrika, und nach vielen Tagen mit starkem Wind, der das Malen unmöglich machte, begann Barceló mit der Herstellung von Keramiken. Dies ist heute ein zentraler Aspekt seiner Arbeit, Barceló ist für die folgenden Keramikaufträge bekannt: Saal für Menschenrechte und Allianz der Zivilisationen, Palais des Nations, Vereinte Nationen (Genf, Schweiz) und Kapelle Sankt-Peter in der Kathedrale Santa Maria („La Seu“) in Palma. Barceló lebt zwischen Paris und Mallorca.
Die Ausstellung in der Böhm-Kapelle, zu besichtigen ab 29. September bis 20. April 2025, die zeitlich mit einer Werkübersicht„Vida y Muerte“ des MKM Museum Küppersmühle in Duisburg zusammenfällt, widmet sich dem Meer und seinen Lebewesen. Gezeigt werden Gemälde und Keramiken aus den letzten Jahren, darunter eine große Studie für die Wandmalereien in einer Kapelle der Kathedrale von Mallorca. Die Fenster der Böhm Chapel sind als Netze gestaltet. Wir, die Gläubigen, sind in den Fenstern mit den bunten Kristallelementen vertreten. Das Dach der Kirche ist schwebend, denn die Fenster können das Dach nicht tragen, sodass das Gewicht auf der Außenseite abgestützt wird. Der Betrachter sieht das Dach aus der Perspektive eines Fisches, denn das Dach ähnelt der Unterseite eines Bootes. Inzwischen sind wir von verschiedenen Meeresbewohnern umgeben, von Krabben bis zu einem großen Thunfisch. Und auch wir sind Fische in den Netzen.
Die Ausstellung wird von Enrique Juncosa kuratiert. Der Künstler ist anwesend.